Gebet beim Glockenläuten.

Corona-Pandemie. In diesen Zeiten Kirche sein geht anders. Zu Anfang noch ungewohnt. Aber es geht. Vielleicht lässt sich sogar manches wiederentdecken, was wir gar nicht mehr wahrgenommen haben. Das Läuten der Glocken zum Beispiel. Es war schon immer die Erinnerung daran, dass Menschen zu bestimmten Zeiten beten. Hier ein Entwurf zum Download für Zuhause, wenn die Kontakte weniger werden. Gut zu wissen, dass auch noch drei oder fünf Straßen weiter jemand die Kirchenglocken hört und, wer weiß, vielleicht auch einen Moment lang Gottes Gegenwart sucht.

SICH RUFEN LASSEN   
Eine Glocke läutet.
Überall, wo man sie hören kann, unterbrechen Menschen für einen Augenblick das, was sie gerade tun.
Auch ich lege beiseite, was mich gerade beschäftigt, und höre auf das Läuten.
Mein Kopf und mein Herz sind trotzdem voll.
Einatmen… ausatmen…
Alles lassen.

Ich bin hier.
Gott ist hier.
Das genügt.


ANFANGEN
In deinen Händen, Herr, steht unsere Zeit.
Denke an mich in deiner Gnade.
Erhöre mich und hilf mir.
Amen. 


EIN LIED SINGEN 
Singen tut gut. Ganz gleich, ob mehrere es tun, oder ich für mich. Und manchmal reicht es vielleicht schon, den Liedtext zu lesen und dabei die Melodie zu summen.


AUF GOTTES WORT HÖREN
Für sich allein kann man leise lesen, auch in der Bibel. Manchmal hilft es aber, dass ich auch für mich Texte laut vorlese. Dann hören meine Ohren sie, und ich ahne: Sie sind mir gesagt.
Welchen Abschnitt aus der Bibel soll ich nehmen? Jedem Sonntag und jedem Feiertag im Jahr sind in der evangelischen Kirche bestimmte Texte zugeordnet. Gut zu finden sind sie unter www.kirchenjahr-evangelisch.de.
Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft fürs Bibellesen stellt immer für ein Jahr im Voraus einen Vorschlag zusammen, wenn man täglich in der Bibel lesen möchte. Einzelheiten unter www.oeab.de.


BETEN
Beten: in der Stille mit Gott reden. Und darauf vertrauen: Da ist ein Du, das mich sieht und hört.
Es kann gut sein, beim Beten seine eigenen Worte zu finden.
Ich kann mich dabei von Fragen oder Impulsen leiten lassen, etwa:

Ich will dir danken, Gott …
Ich denke an …
Das bewegt mich gerade sehr ...
Darum bitte ich dich ...


Das Gebet, das alle unsere eigenen Bitten zusammenfasst, ist das Vaterunser. Wenn mir selber die Worte fehlen: ein Vaterunser geht immer. Und es ist genug.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.



NOCH EIN LIED SINGEN ODER SUMMEN
Musik machen kann man gar nicht oft genug.


SICH SEGNEN LASSEN
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, + Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.
Amen.