Jüterbog zum Beispiel

Auch 2019 ist Sommerzeit Reisezeit. Wenn Sie, um Ihre persönliche CO2-Bilanz zu schonen, diesmal Urlaub in den eigenen Gefilden planen: Wie wär’s mit einem Abstecher nach Jüterbog? Sie bekämen nicht nur eine der ältesten Städte Brandenburgs zu sehen, sondern das Flair einer bedeutenden Handelsstadt im Mittelalter. Kirchen, Klöster, Stadttore, das spätgotische Rathaus und die Stadtresidenz des Abts von Kloster Zinna – alles noch erhalten.

Zwei besondere Schätzchen gibt’s in der Nikolaikirche zu bestaunen. Dort steht in der Südkapelle eine riesige Geldkiste, mit der seinerzeit der eindrucksvolle Prediger Johann Tetzel auf Geheiß des Erzbischofs Albrecht von Brandenburg Geld zur Finanzierung des Petersdoms in Rom eintreiben sollte. Nach dem bekannten Motto: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.“ Das hat damals ziemlich schnell den Widerspruch Martin Luthers hervorgerufen…

In der Nikolaikirche steht aber auch die älteste erhaltene Orgel Brandenburgs. Es ist nicht die kürzlich restaurierte Hauptorgel von Wilhelm Rühlmann mit dem Rückpositiv von der Firma W. Sauer; die stammen aus dem Jahr 1908 bzw. 1929. Viel älter als sie ist das Orgelpositiv von Christoph Werner aus dem Jahr 1657. Wenn Sie neugierig geworden sind, besuchen Sie doch einfach eines der Wandelkonzerte in Jüterbog, die bis zum 8. September 2019 jeden Sonntag angeboten werden. Mehr unter www.kirche-jueterbog.com/konzerte/. Und wenn Sie sich für die anderen gut 1.500 Orgeln in Brandenburg interessieren: unter www.orgellandschaftbrandenburg.de finden Sie alles, was Sie für Ihre Reiseplanung brauchen.

Mein Beitrag für Orgelklang aktuell 3/2019.