In Deutschland gibt es mittlerweile ja vier
Fußballstadien mit einer eigenen Kapelle: in Gelsenkirchen in der Arena auf
Schalke, im Olympiastadion in Berlin, in Frankfurt am Main, und seit einem
halben Jahr auch in Wolfsburg. Zwei davon haben auch eine Orgel. Naja, ein
Tasteninstrument. Elektronisch, nicht mit Pfeifen; aber dafür mit mehreren
Klangfarben. Die Orgel auf Schalke ist bis zu hundert Mal im Jahr im Einsatz.
Denn die Kapelle ist beliebt. „Aus ganz Deutschland kommen Schalke-Fans hierher
und feiern Trauungen, Ehe-Jubiläen, Andachten zu Familienfeiern oder
lassen ihre Kinder taufen“, weiß Arena-Pfarrer Ernst-Martin Barth.
Er hat gleich mehrere Organisten, die er dafür
anfragen kann. Sie begleiten die Gemeinde beim Singen: klassische Choräle,
Kirchenlieder aus unserer Zeit, und auf Wunsch auch mal ein Schlager. Ihre
Orgeln gehören vielleicht nicht zu den Königinnen der Instrumente. Im
Fußballstadion bleibt halt der Fußball selber König. Und doch erfüllen sie die
vornehmste Aufgabe jeder Kirchenmusik: sie loben Gott, und das sicherlich mehr
als alle Fangesänge ein, zwei Etagen höher im Stadion.