Aschermittwoch

Heute beginnt die Passionszeit. Sieben Wochen Vorbereitung auf Ostern. 

Vorbereiten im Sinne von Verlangsamen: Genau hinschauen. Mich der Wahrheit meines Lebens aussetzen im Angesicht Gottes. Zu ihm umkehren. Ihn hereinlassen in mein Leben. Ihn erwarten - reinigend, befreiend, heilend. In der Hoffnung auf neues Leben. Das Wunder der Osternacht.

Angesichts unserer Alltagskultur ist das eine ziemliche Herausforderung. Sich für Gott öffnen geht wohl nur, indem ich mich zumindest punktuell herausnehme aus dem, was mich umgibt. Aber wie weit raus ist "heraus": zwanzig Minuten stille Zeit am Schreibtisch? Internet-Exerzitien? Ein Waldspaziergang täglich? Und überhaupt, heraus?! "Weltflucht!" gestikulieren die einen sofort ganz aufgeregt. "Wüstenzeit," hauchen die anderen ihnen vergeistigt entgegen. 

Die Mehrheit hat keine Meinung dazu. Sie ist eh damit beschäftigt, im Vorgarten bunte Plastikeier aufzuhängen. Als ob die etwas dazu beitragen könnten, dass Ostern wird.

Wie aber sich herausnehmen, wenn der Weg in die Wüste täglich an Paletten voller Hasen vorbeiführt? Wieviel geschützen Raum braucht Gottesbegegnung? Und wer hat überhaupt behauptet, die Wüste sei ein geschützter Raum? Exerzitien im Supermarkt: Passionszeit heißt auf Gott zwischen den Schokohasen harren.