Gott als Creative Director – Der Heilige Geist und das Selbstverständnis des Menschen

Tagung vom 16. bis 18. September 2011
an der Evangelischen Akademie Loccum
 

Geister gibt es viele: Mannschaftsgeist und Sportsgeist, den Geist eines Gesetzes oder eines musikalischen Werkes, den Zeitgeist, den Geist der Weihnacht, und jede Menge mehr. Christen glauben an Gottes Heiligen Geist.

Gottes Geist ist erfahrbar, aber nicht zu fassen. Man hat ihm viele Namen gegeben: Tröster, Gottesfinger, Himmelslicht. Er wird erlebt als göttliche Kraft, die Erneuerung und Erkenntnis bewirkt. Über ihn lässt sich nur in dialektischen oder paradoxen Formulierungen oder auf metaphorische Weise reden. Diese Ungreifbarkeit ist ihm wesentlich. Er „weht, wo er will“, behauptet das Johannesevangelium. Auch deshalb ist es so schwer, über den Heiligen Geist und über das Phänomen des Geistes überhaupt zu sprechen.

Zugleich hat „jeder Mensch etwas, das ihn antreibt“; die Werbung ruft es uns neu ins Bewusstsein. Der Mensch ist mehr als Leib und Seele: ein Wesen, das sich begeistern lässt. Die richtige Mischung aus Inspiration und Routine verleiht unserem Leben Qualität. In unserem Personsein liegt etwas, das über uns hinaus weist. Trotz großer Vielfalt finden wir Verbindendes. – Das alles hat mit Geist zu tun, und aus christlicher Sicht gesehen auch mit Gottes Geist.

Aber was ist Geist eigentlich? Und was erschließt die Rede vom Heiligen Geist für unser Verständnis vom Menschen und unserer Lebenswirklichkeit? Wie lassen sich Geist-Erfahrungen angemessen und verständlich in Worte fassen? Wie kann es gelingen, zwischen den verschiedenen Geistern zu unterscheiden und Gottes Geist auf menschlichen Geist zu beziehen