Die Kirche und „ihre“ Diakonie – Diakonie zwischen Anspruch und Systemzwängen

Tagung der Evangelischen Akademie Loccum
vom 23. bis 25. März 2009
 

in Kooperation mit dem Diakonischen Werk der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
 

Diakonie hat ihren Ausgangspunkt nicht im sozialstaatlichen System, sondern in der Barmherzigkeit, die von Gott kommt und sich in Liebe zum und zwischen Menschen ausdrückt, ohne Vorbehalte. Zugleich sind Professionalisierung, Marktförmigkeit sozialer Dienstleistungen, Anpassung an veränderte Finanzierungssysteme, Management und Qualitätssicherung wohl in keinem kirchlichen Handlungsfeld inzwischen so ausgeprägt wie hier.

Das diakonische Handeln der Kirche vollzieht sich als Spagat zwischen sozialstaatlich geregelten Leistungsansprüchen und ihrer Kontrolle einerseits und der Forderung nach bedingungsloser Zuwendung zum bedürftigen Mitmenschen andererseits. Das Spektrum reicht von komplexen Konzernstrukturen und ihren Holdings bis zur lokalen Sozialstation und als Einzelkämpfern wirkenden Sozialarbeitern. Und es umfasst zugleich das wohl ausgedehnteste Feld ehrenamtlicher Mitarbeit in der Kirche von Besuchsdiensten oder Tafeln bis zur Hospizbewegung.

Wie lässt sich das spezifisch „Diakonische“ messen und beschreiben? Wie kann und soll sich Diakonie im wachsenden Feld sozialer Anbieter mit welchem Profil behaupten? Welche Reichweite und Orientierungskraft in den theologisch-ethischen Begründungen besitzt diakonisches Handeln?

Die Tagung verfolgt das Ziel, das Verhältnis von evangelischer Diakonie und Kirche einerseits und Diakonie und staatlichen bzw. politischen Rahmenbedingungen andererseits im Kontext der veränderten Sozialsysteme zu diskutieren, aufeinander zu beziehen und klärend neu zu bestimmen.

Die Beiträge dieser Veranstaltung sind dokumentiert als Loccumer Protokoll 13/09.