Abendmahl: Gemeinschaft des Leibes Christi – Geheimnis des Glaubens

Tagung der Evangelischen Akademie Loccum
vom 19. bis 21. März 2010  

Bei kaum einem anderen Thema der christlichen Religion gibt es so viele Meinungen und Lehren, wird so viel gestritten und gelitten wie beim Abendmahl: Auch über der Frage nach dem rechten Verständnis und der angemessenen Praxis zerbrach im 16. Jh. die Einheit des abendländischen Christentums. Bis heute zeichnet sich keine Perspektive für einen Konsens ab. Zugleich steigt konfessionsübergreifend die Zahl derer, die für ein neues theologisches Verständnis der Mahlfeier plädieren, sei es als Feier der Schöpfungsgaben statt eines Sühnopfermahles, als „Feiern wie bei Jesus“ oder mit dem Interesse, niemanden vom Abendmahl auszuschließen.
 

Im Vorfeld des 2. Ökumenischen Kirchentages sollen die traditionellen theologischen Deutungen und die Vorstellungen der Nichtfachleute miteinander ins Gespräch gebracht werden. Worum geht es beim Abendmahl, und wie können ekklesiologischer Anspruch und gelebte Wirklichkeit zueinander finden?
 

Die Tagung soll den Teilnehmenden ermöglichen, die verschiedenen Dimensionen dieses zentralen religiösen Rituals zu diskutieren und zu definieren, was es für ihren eigenen Glauben und für das Miteinander der Konfessionen bedeutet.
 

Das betrifft insbesondere die biblischen Grundlagen (die Berichte der Evangelien von der Mahlgemeinschaft des irdischen Jesus und die verschiedenen Überlieferungen vom Herrenmahl), die konfessionellen Differenzen im Verständnis und in der Praxis des Abendmahls (ihre Genese, Aktualität und Verständlichkeit), sowie die Weiterentwicklung der Abendmahlstheologie, -frömmigkeit und -praxis im 20. Jahrhundert.